Ab in die Küche!

Ab in die Küche!

11.30 Uhr, kurze Bildschirmpause, schon geht die erste Zimmertüre auf: " Mama, was gibt`s zu Mittag?" Da ist sie wieder, die tägliche Frage. In unserer Küche hängt immer wieder mal ein Wochenplan, ob dieser dann wirklich eingehalten wird, grenzt an eine noch größere Unregelmäßigkeit. Wie bei vielen Familien muss es auch bei uns schnell gehen am Mittag. Denn der Kopf raucht von "Schule daheim", die Augen sind müde vom Bildschirm, die Ohren voll mit neuem Wissen und vor allem ist der Bauch leer.

Alle unter einen Hut

Aktuell sind wir zu viert zu Hause. Es nicht immer so einfach, ein Gericht zu finden, mit dem alle zufrieden sind - "Nee, heute keine Nudeln! Aubergine mag ich nicht, das weißt du doch! Schon wieder Kartoffeln...." Unser Speiseplan ist hauptsächlich vegetarisch und sehr mediterran angehaucht.

Bei jedem Teller Pasta, dem wöchentlichen Bohnensalat, dem Teller Hummus, jeder Pizza aus unserem Holzofen ist immer ein wenig Sonne und Leichtigkeit auf unserem Tisch dabei. Natürlich kommen auch die Rezepte der Großeltern nicht zu kurz. Letztere kamen damals als Vertriebene aus dem Sudetenland und haben die böhmische Küche mitgebracht. Deshalb stehen immer wieder Knödel in den verschiedensten Varianten und andere Köstlichkeiten auf dem Plan. Doch alles eint diese Vielfalt: Es muss schnell gehen! Für lange Kochsessions fehlt uns im Alltag - auch schon vor Corona - einfach oft die Zeit.

Inspirationen aus nah und fern

Viele neue Inspirationen holen wir uns aus Lieblingskochbüchern und Foodblogs. Da gibt es Aufzeichnungen und alte Bücher aus der Zeit meiner Oma und natürlich auch neue Bücher. Wir mögen die Gerichte von Yotam Ottolenghi - ganz fern und der lieben Syl Gervais  - ganz nah. Oder Herr Grün, eine Veggie-Empfehlung mit einem Lächeln im Gesicht. Das ist übrigens Werbung aus vollster Überzeugung :-)

Doch erstmal der Einkauf: Bio, regional und saisonal, vegetarisch, plastikfrei, ohne Palmöl, "gute" Erzeuger....

So viele Kriterien, die man beim Einkaufen einhalten könnte/sollte/müsste! Für uns ist es immer ein Abwägen: Erdbeeren im Januar? - nur eingefroren vom letzten Sommer. Salat? - möglichst regional, solange im eigenen Hochbeet noch nichts wächst. Lieber beim türkischen Supermarkt nebenan zu Fuß einkaufen - nicht immer bio - oder mit dem Auto zum Biomarkt? Die regionale, konventionelle Auswahl an Äpfeln im Hofladen ist doch mit Sicherheit besser als der Bio-Apfel aus Südtirol, oder? - Die Transportwege sind ja wirklich nicht zu vernachlässigen. Bio-Produkte gibt es meistens in geringeren Mengen als die konventionellen, aber es gilt stets Qualität vor Quantität.

Diese Liste an Überlegungen ist endlos und nimmt immer Raum bei der Planung der Einkäufe ein. Überhaupt, eigentlich ist die Organisation die Hauptsache. Grundlegend haben wir viele trockene Lebensmittel auf Vorrat in Keller und Speisekammer. Mehl zum Brot und Kuchen backen, Hülsenfrüchte in allen Variationen und natürlich Pasta...

Lieblingsessen - eines von vielen

Pasta - geht immer. Geht schnell, stellt meist alle zufrieden. Die mediterrane Küche besticht ja eigentlich immer durch einfache Gerichte mit guten Zutaten. Gutes Olivenöl, Kräuter und Gewürze, Parmeggiano - mehr braucht es ja oft nicht. Ein gutes Pesto Genovese (wenn nicht selbstgemacht) und eine ordentliche Portion Spaghetti... und schon sind alle glücklich - besonders das jüngste Imkerkind, das kein Problem damit hätte, wenn Spaghetti das einzige Gericht auf der Welt wäre.

Bienenwachstuch Hartkäse

Ein bisschen können wir das auch nachvollziehen, denn bei jeder Gabel träumt man sich ein klein wenig an den wackligen Küchentisch vor die wunderschönen Trulli im sommerlich warmen Apulien zurück - oder einfach nur in den Sonnenschein im Garten mit dem Blick auf ein paar Bienenstöcke.

Habt ihr auch ein schnelles Lieblingsessen?

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